Das LEICA Vario-Elmar-R 80-200mm f4
DAS LEICA VARIO-ELMAR-R 80-200mm f4 für nur € 642!
Mit Geduld und etwas Glück kann man Objektive wie dieses bei eBay relativ günstig (wir sind ja im LEICA-Kosmos) ersteigern. Meines habe ich im März 2022 ersteigert; das Objektiv hat die Seriennummer 3943053, wurde also im Jahr 2002 hergestellt.
Das Objektiv ist zudem im MINT Zustand. Es wurde anscheinend kaum benutzt, es hat keine Kratzer oder andere Gebrauchsspuren, die Linsen sind glasklar, alles wie neu.
Das LEICA R 80-200mm f4 ist ein ROM Objektiv
Bei den LEICA-R Objektiven neueren Datums wurde eine elektronische Kontaktleiste - siehe auf dem Foto oben die Leiste mit den neun Kontaktfeldern aus Messing - am Bayonett angebracht. Damit können Daten vom Objektiv an die Kamera übermittelt werden.
LEICA-R OBJEKTIVE mit dieser Kontaktleiste haben die zusätzliche Bezeichnung „ROM“.
Bei den älteren Objektiven mit der Bezeichnung CAM fehlt diese Leiste.
LEICA QUALITÄT
LEICA hat lange keine Zooms gebaut - man wollte bei der Bildqualität keine Kompromisse eingehen. Als man sich dann doch dazu entschloss, wurden Objektive gerechnet, die Festbrennweiten kaum nachstehen oder sie sogar übertreffen.
Das beste ZOOM-Objektiv aus dem Hause LEICA ist das mit Brennweiten von 35-70mm:
VARIO-ELMAR-R 35-70mm f4 Macro
Das hier besprochene 80-200mm Objektiv kann mit diesem Objektiv zwar nicht ganz mithalten, aber es ist immer noch ein außergewöhnlich gutes Objektiv.
KOMPATIBILITÄT MIT ANALOGEN LEICA KAMERAS
Die nebenstehende Tabelle bezieht sich nur auf die analogen LEICA Kameras (35mm Filmkameras). An den Kameras R3 bis R9 kann man es einsetzen, bei der R9 werden zusätzlich zur Belichtungsmessung auch die EXIF Daten (Blende & Brennweite) übertragen.
KOMPATIBILITÄT MIT DIGITALEN, SPIEGELLOSEN (LEICA-) KAMERAS
Besonders interessant ist heutzutage aber die Möglichkeit dieses Zoom Objektiv durch einen Adapter an einer digitalen Kamera zu verwenden.
Grundsätzlich kann man dazu neben LEICA Kameras auch solche von CANON, NIKON, SONY uvm. anschließen.
LEICA R ADAPTER L
Dieser Adapter ist der Königsweg, um LEICA-R Objektive mit ROM Kontakten an meine LEICA SL2 oder LEICA CL anzuschließen. Das läßt LEICA sich sehr gut bezahlen:
Preis € 735.- !
Der LEICA R Adapter L hat selber auch ROM Kontakte und der Vorteil davon ist, dass die Kamera übermittelt bekommt, welches R- Objektiv mit welcher Brennweite angeschlossen ist und dann die Objektivkorrekturen und die Bildstabilisierung automatisch einstellen kann. Das funktioniert auch bei allen R-Zooms automatisch, die ab 1976 hergestellt wurden - und zwar bei jeder Brennweiten-Einstellung.
Der Adapter überträgt aber auch nur diese Daten (Name des Objektivs und Brennweite), nicht aber die Blendeneinstellung. Die fehlt dann in den EXIF Daten . . .
NOVOFLEX Adapter LET/LER
Der Adapter von NOVOFLEX hat keine ROM-Leiste und überträgt daher keinerlei Daten. Kostet dafür aber auch erheblich weniger:
Preis € 119.-
An meiner SL2 und CL kann man im Menü das jeweilige R-Objektiv auch manuell einstellen. Das nützt aber natürlich nur etwas, wenn es sich um eine Festbrennweite handelt, bei Zooms ist dann immer nur die kürzeste Brennweite automatisch stabilisiert.
Seriennummern und Baujahr von LEICA Kameras und Objektiven
Bevor man eine Kamera oder ein Objektiv kauft, sollte man sich also unbedingt an Hand der Seriennummern vergewissern, wann sie hergestellt wurden.
- Kameras - Leica-Wiki
An der Seriennummer kann man erkennen, in welchem Jahr eine Kamera hergestellt wurde. Da LEICA eher langlebige Produktionszyklen hat, kann man so verhindern eine unnötig alte Kamera zu erwerben. - Objektive - Leica-Wiki
Bei den Objektiven ist die Seriennummer sehr wichtig, weil die Objektive unter gleichem Namen in verschiedenen Versionen verkauft wurden, und da sind die neuesten Versionen oft die besten. - LEICA Kompendium von Thorsten von Overgaard
Diese Liste ist sehr gründlich recherchiert. Hier findet man Infos zu Kameras und Objektiven, inklusive der Artikelnummern.
MEIN FAZIT
Dass die LEICA-R-Zooms - anders als bei anderen Herstellern - von der Brennweite her nicht exakt anschliessen (35-70 und dann 80-200), ist der Tatsache geschuldet, dass man bei LEICA festgestellt hatte, dass sich bei 70-200mm kein Objektiv bauen ließ, dass von der Größe, dem Gewicht und vor allem der Bildqualität her den eigenen Standards genügt hätte.
Es gibt bei LEICA auch keine Zooms, die von 24 bis 70mm reichen würden - aus demselben Grund. Bei LEICA wird die außergewöhnliche Bildqualität dadurch erreicht, dass die Zooms in diesem Brenweitenbereich so aufgeteilt werden:
- 21-35mm
- 35-70mm
- 80-200mm