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"NOCTILUX" 39,5mm f0.95 VON CANON AN FUJI GFX

Dieses über 40 Jahre alte, asphärische 50mm f1.2 L FD-Objektiv von CANON ist das optisch fortschrittlichste 50mm Objektiv mit ausschließlich manueller Fokussierung aller Zeiten.

Selbst LEICA hat noch nie Asphären und schwebende Elemente in ihre 50mm f1.2 Objektive eingebaut.

Das hier abgebildete Exemplar habe ich Anfang 2020 für € 699 bei einem LEICA-Händler in Österreich erstanden. Was dieses Objektiv leistet ist auch ganz unabhängig vom Preis sehr beeindruckend.

Wieso 39,5mm f0.95 ?

Weil die Bezeichnungen am Objektiv (50mm f1.2) auf Vollformat (auch: Kleinbildformat) gerechnet sind - die FUJI GFX Kamera aber einen verkleinerten Mittelformatsensor hat. Zum Umrechnen benötigt man den sogenannten Crop-Factor, der sich auf die Brennweite (50mm > 40mm) und auf die Schärfentiefe (f1.2 > f0.95) auswirkt, nicht aber auf die Lichtstärke!

Egal welche Sensorgröße man hat - es braucht nur einen Belichtungsmesser. Weil die Lichtstärke eines Objektivs unabhängig von der Sensorgröße immer gleich bleibt, nicht aber die Brennweite und die Schärfentiefe.

Hier der Link zur Webseite mit dem Crop Factor Calculator.

Crop-Factor-Website
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MIT NOVOFLEX ADAPTER AN FUJI GFX 50R

Diese Aufnahme wurde bei spärlichem Licht und Offenblende (f0.95) gemacht. Das Mittelformat der FUJI reduziert die ohnehin dünne Schärfentiefe dieser CANON-Linse noch weiter.

Ich habe hier auf die Luftblasen im oberen Teil des Glases scharf gestellt; man sieht, dass die Schärfe-Ebene bereits nach wenig Krümmung schon verlassen wird, der Stil des Glases ist schon komplett unscharf. An den Luftblasen in der Schärfe-Ebene kann man sehen, dass das Objektiv mit den 50 Megapixeln der FUJI noch gut abbildet.

Die Schönheit eines Bokehs ist natürlich Geschmackssache; persönlich finde ich diesen zart hingehauchten Hintergrund sehr, sehr schön!

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Euro Symbol

WIE ERKLÄRT SICH DER VERGLEICHSWEISE NIEDRIGE PREIS?

Anders als bei NIKON, wo bei der Einführung der Autofocus-Objektive der F-Mount beibehalten wurde und so die rein manuell fokussierbaren Objektive auch an den neuen Kameras genutzt werden konnten, hatte sich CANON 1987 entschieden das Bajonett zu wechseln, vom FD-Mount hin zum EF-Mount.

Dadurch konnten die alten Objektive an den neuen Kameras nicht mehr genutzt werden und unterlagen so einem deutlichen Preisverfall, der bis heute anhält, und das obwohl diese Objektive mit Adaptern jetzt an spiegellosen Kameras eingesetzt werden könnten.

 

 

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WAS IST DAS BESONDERE AN DIESEM OBJEKTIV?

Die Bauweise - die asphärischen Linsen und die schwebenden Elemente haben mehrere positive Effekte zur Folge:

  • zum einen ist das Objektiv für seine Lichtstärke sehr kompakt gebaut. Eine Offenblende von f1.2 setzt normalerweise übergroße Frontgläser voraus, um die nötige Menge an Licht hereinlassen und bündeln zu können.
  • schon bei Offenblende ist dieses Objektiv schärfer als so manches andere im abgeblendeten Zustand. Blendet man ab, hat es eine Schärfe, die auch bis weit in die Ecken reicht.
  • chromatische Aberrationen und Distorsionen werden von der Bauweise ebenfalls fast gänzlich eliminiert. Auch Gegenlicht wird gut vertragen.
  • Durch seine weite Offenblende ist es sogar an Mittelformatkameras nutzbar. Die Vignettierung ist auch bei Offenblende so weit in die Ecken zurückgezogen, dass man sie angesichts der Megapixel einer Mittelformatkamera wie der FUJI GFX 50R problemlos weggekroppen kann. An einer APSC oder Vollformat sollte das noch besser sein.
  • und natürlich der Preis . . .
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WICHTIG:

Auf dem obigen Video mit dem Drehteller ist die frühere Version dieses Objektivs zu sehen, ohne die Bezeichnung mit dem roten "L" und ohne dem roten Ring außen am Objektiv. Beim Kauf unbedingt darauf achten, wenn man die beste Variante dieses Objektivs haben möchte.

Wer sich noch eingehender über dieses Objektiv (mit "L") informieren möchte, kann dies auf der Webseite des amerikanischen Experten Ken Rockwell tun.

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FAZIT

Natürlich hat dieses Objektiv im Vergleich zu solchen neueren Datums auch Schwächen. Es zeichnet insgesamt etwas weicher und weniger kontrastreich - und es hat keinen Autofokus.

Wer damit leben kann, kann Stilleben, Porträts, Landschafts- und Architekturaufnahmen machen, die anders sind, mit schönen Farben, einem sehr weichen Bokeh und einem ganz eigenem Charakter.

Meine FUJI GFX Kamera hat im Menü einen Unterpunkt, der "SMOOTH SKIN EFFECT" heißt. Die Kamera und die dafür erhältlichen Objektive erzeugen nämlich dermaßen klinisch scharfe Bilder, dass man jede Pore, jede Hautunreinheit und jedes noch so kleine Fältchen sieht.

Das finden nicht nur Frauen nicht so toll und so hat man bei FUJI dahingehend reagiert, dass man z.B. für Porträtaufnahmen die Schärfe der mit dieser Kamera erzielbaren Fotografien etwas abmildern lassen kann.

Mit dem hier besprochenen CANON-Objektiv bekommen Sie auch einfach so sehr attraktive Porträts - ganz ohne "smoothing" . . .